»Naturfreund ist derjenige, der sich mit allem, was in der Natur lebt, innerlich verbunden weiß, an dem Schicksal der Geschöpfe teilnimmt, ihnen, so viel er kann, aus Leid und Not hilft und es nach Möglichkeit vermeidet, Leben zu schädigen oder zu vernichten.« 
Albert Schweitzer (1875‐1965)  

"Bedrohte Arten gehören geschützt und nicht geschossen!"

 Hier lesen Sie den vollständigen Petitionstext

 

Jede dritte Tierart ist in Deutschland bedroht. Der Skandal: gefährdete Tierarten dürfen in

Deutschland ganz legal gejagt werden. Dazu gehören Arten wie der Feldhase, Baummarder,

Sikawild oder auch das Rebhuhn.

Daher fordern wir, die Unterzeichner der Petition, die Novellierung des Bundesjagdgesetzes

und der entsprechenden Landesgesetze!

 

Unsere wesentlichen Forderungen sind:

Generelles Verbot der Jagd auf Beutegreifer, auf bedrohte Tierarten und auf Vögel

Jagd mit Blei, sowie die grausame Bau- und Fallenjagd sind nicht zu tolerieren und unter

    harte Strafe zu stellen.

Obligatorische Beschulung und Schießnachweise alle 3 Jahre mit Prüfung (unabhängige

    Prüfungskommission!)

Verbot der Wildfütterungen oder übermäßiger Kirrungen

Bejagung des Schalenwilds unter ökologischen Aspekten

Unabhängige Kontrolle der Jagdausübung!

 

Begründungen:

Der Umgang der Jäger mit geschützten Tierarten

Wild, dass sich auf der Roten Liste befindet, wird in hoher Zahl aktiv ganz legal erlegt!

Dazu gehören:

Feldhase 236106, Illtis 9620, Baummarder 5474, Sikawild 1546, Saat- Bläß,- und Kanadagans

(alle Gänse 83059), Pfeif-, Spieß- und Bergentente (alle Enten 394842), Rebhuhn 2322,

Waldschnepfe 9672, Türkentaube und viele andere. Ja es wird sogar Jagd auf gezüchtete

Tiere gemacht - schauen sie hierzu im Bereich "Jagd auf geschützte Tiere" auf der weiter

unten verlinkten Seite.

Die Aussagen zum Wolf und Luchs, die unsere Jäger in die Öffentlichkeit tragen, sind an

Unkenntnis kaum zu überbieten. Das ist wohl zum größten Teil der mangelnden Ausbildung

geschuldet. Die meisten Jäger haben keine 3 jährige Ausbildung genossen wie Berufsjäger,

sondern machen ihren Jagdschein in einem dreiwöchigen Kurs. Das vermittelte, ökologische

Wissen ist völlig unzureichend. In der breiten Bevölkerung herrscht aber immer noch der

Glaube, Jäger seien Fachleute. Das sind sie nicht!

Unsere geschützten Tiere wie der Luchs und der Wolf werden illegal gewildert und oft

verenden die Tiere qualvoll. Leider erwischt man die Täter meist nicht. Die bisher Überführten,

waren Jäger. Leider wird untereinander gedeckt. So konnten zu den Luchstötungen in Bayern

noch keine Täter überführt werden. Es ist traurig, dass diese Tiere nur Schutz auf

Millitärgelände finden. Armes Deutschland!

 

Extra Position zur Unsinnigkeit angeblich nötiger Regulierung des Wolfs

Eine sich gerade wieder neuen Lebensraum erschließende Tierart wächst zunächst stark

(nicht explosionsartig wie Jäger gern behaupten) und irgendwann fällt die Anstiegskurve ab.

Sind alle möglichen Gebiete in Deutschland besetzt, regulieren diese Tiere ihre Dichte selbst

über Vermehrung und Beute. Das ist in jedem Ökosystem dieser Welt so! Der Wolf ist ein

territoriales Tier, daher können die Bestände nicht stetig steigen, denn genau das IST das

Regulativ, das Jäger so vermissen. Genau DAS sollten sie aber wissen!

>Ein Rudel (im Durchschnitt 6 bis 10 Tiere) beansprucht ein Gebiet von 250 bis 350 qkm - das

sind 25.000 bis 35.000 Hektar! Innerhalb ihres Reviers wird die Anzahl nicht steigen. Zum

Vergleich beträgt das Jagdrevier von Jägern in Deutschland um die 100 Hektar.<

Jäger wollen mit aller Gewalt den Wolf ins Jagdrecht. Wir gehen von der Mehrheit aus, da

alles Öffentliche darauf hindeutet. Die fortwährenden Anträge einiger Parteien belegen

fehlendes Faktenwissen und dass der Wolf zum absoluten Politikum im Wahlkampf degradiert

wird. Was soll das? Naturschutz sieht anders aus.

 

Dann kommen wir zu der ganzheitlichen Regulierung von Wildtieren

Einerseits wird von der Jägerschaft "ihr gewolltes Wild" (Schalenwild) gemästet, dass es

schon der Massentierhaltung gleicht (Fütterungen, Kirrungen), andererseits wird alles ihnen in

Konkurrenz stehende getötet (Bsp. Beutegreifer).

Zitat aus Wildtierschutz Deutschland

"Nie hat es in Deutschland so viel Rehe und Wildschweine gegeben, wie im letzten Jahrzehnt.

Während in den 1980er Jahren jedes Jahr noch etwa 800.000 – 900.000 Rehe und 150.000 –

250.000 Wildschweine erlegt wurden, waren es im letzten Jahrzehnt etwa 1 - 1,1 Millionen

Rehe und 500 .000– 600.000 Wildscheine pro Jahr, Tendenz steigend. „Die Jagd wird ihrem

Auftrag der Bestandsregulierung nicht gerecht“ erläutert Kauertz: „Trotz der zunehmenden

Intensivierung der Jagd, nicht selten in Armeestärke von 200 – 300 Mann, und trotz Aufhebung

von Schonzeiten wird das Wild nicht weniger, sondern mehr.“

Gründe liegen in der immensen Zuführung von Mastfutter durch Jäger und - wie

Wildschweinkenner Norbert Happ schon 2002 resümierte - in der jagdlichen Zerstörung der

sozialen Ordnung der Tiere, die in unbejagten Beständen die Reproduktion in Grenzen hält.

 

Zu diesem Schluss kommt auch eine Langzeitstudie von Wissenschaftlern um Sabrina

Servanty, die 2009 im renommierten „Journal of Animal Ecology“ veröffentlicht wurde: Je

intensiver die Tiere bejagt werden, desto stärker vermehren sie sich und desto höher werden

die Bestände."

Also mit Verlaub werden die Jäger ihrer Aufgabe der Regulierung nicht gerecht.

Ferner fehlt jegliche Einsicht zu Erkenntnissen aus Ökologie und Wildtierforschung. Es wird

mit Stammtischparolen argumentiert. Man besitzt die Überheblichkeit, es besser zu wissen!

Eben nicht!

Schade, man sollte meinen ihnen, den Jägern, sei am Wohl der Tiere gelegen, da sie sich ja

auch Naturschützer nennen (dürfen). Jagdpraktiken, wie Bau und Fallenjagd widersprechen

eindeutig dem Tierschutzgesetz. Waidgerechtigkeit ist ein völlig rechtlich undefinierter Begriff!

Auch das häufige "Krankschießen" führt oft zu qualvollem Verenden oder Weiterleben der

Tiere. Bleimunition führt zu Vergiftung und Sterben von Greifvögeln. Das wird einfach

ignoriert. Überhaupt ist ihr Berechtigungsgrund, so wie immer gesagt, ja nur der, dass es hier

keine großen Beutegreifer mehr gibt. Nun sind sie wieder im Kommen und Jäger wollen das

nicht tolerieren, verstecken ihre Interessen hinter denen von Nutztierhaltern und schüren

Ängste!

Wenn Jäger tatsächlich an Hege und Naturschutz interessiert wären, würden sie nicht jeden

Versuch boykottieren, Lösungen zu finden.

 

Wenn es mit dem ökologischen Auftrag wirklich so ernst wäre, so bestünde der Sinn der

Jägerei in nichts anderem als der Abschaffung ihrer Notwendigkeit. Die größte Freude des

Jägers wäre dann der sich selbst regulierende Wald, der ihn davor bewahrte, seinem

 

ungeliebt blutigen Handwerk nachgehen zu müssen (Richard David Precht)“

 

Zum Glück geht der Ökologische Jagdverband in die richtige Richtung und bekennt sich zu

geschützten Beutegreifern und auch zur bleifreien Jagd.

 

Beispiele:

"Im unbejagten Bayerischen Nationalpark kommen durchschnittlich lediglich 1,7 Fuchswelpen

pro Wurf zur Welt, in bejagten Revieren vier- bis fünfmal so viele“

In Luxemburg wurde die Jagd auf Füchse verboten, entgegen aller Unkenrufe aus der

Jägerschaft, dass sich Krankheiten verbreiten und die Tiere sich explosionsartig vermehren,

trat dies nicht ein.

 

JÄGER haben Angst vor jagdfreien Flächen, zeigen diese doch auf, dass es ohne jagdliche

Eingriffe besser geht. Die meisten Tierarten müssen überhaupt nicht reguliert werden.

 

Anmerkung zur Förderung von Seuchen durch die Jagd

Es ist kein Einzelfall, dass auch Wildtierseuchen gar erst durch die Jagd gefördert werden.

Aktuelles Beispiel:

"Verkündet wurde dies jetzt durch den Vorsitzenden Jürgen Schulte-Derne bei der

Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft in der Oestinghauser Schützenhalle. Von

Polen aus verbreite sich die Schweinepest rasant.

Wie kommt die Krankheit nach Deutschland? Weil Jäger und Jagdgesellschaften nach

Osteuropa reisen, und den Erreger an Schuhen oder Kleidung nach Deutschland

einschleppen. Und weil Wildschweine sich nicht um Grenzen kümmern und die Grippe

verbreiten."

Jäger sind KEINE Sachverständigen! (ein Kommentar)

Diese „Hetzjagd“ und Panikmache gegen den Wolf ist schon unerträglich! Zum anderen stellt sie auch den gesunden Menschenverstand einiger Politiker stark infrage. Das wird ein toter (!), mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Wolf zur „potenziellen Gefahr“ und „Chefsache“ erklärt.

Wie viele Menschen sind denn in Deutschland durch den Wolf schon verletzt oder getötet worden? Vielleicht könnten sich Jäger, Schäfer und Politiker in diesem Zusammenhang gleich dafür einsetzen, dass alle Hunde, Katzen, Kühe und was da sonst noch reichlich Menschen geschädigt oder getötet hat, auf den Index kommt. Nicht wegen mir, mehr wegen der Menschen, die eine friedliche Koexistenz mit anderen Lebewesen ablehnen, weil sie unter Angstneurosen leiden. Was sollen denn die armen Viecher sagen, die dem Menschen ausgeliefert sind!?

Um irgendetwas Krankmachendes zu übertragen, muss nicht erst der Wolf kommen. Das schafft man in Deutschland schon ganz allein mit den multiresistenten Keimen im Krankenhaus. Bis zu 600.000 Menschen infizieren sich jedes Jahr, bis zu 30.000 (auch mehr) sterben an den Folgen! War das schon mal „Chefsache“?

Jäger und Schäfer sind ganz gewiss keine „Sachverständigen“ zum Thema Wolf. Sachverständige müssen „unabhängig“ sein.

Davon abgesehen gibt es in Mecklenburg z.B. einen Jäger, der den Wolf sehr schätzt, weil sich ohne Waffe ein natürliches Gleichgewicht einstellt. Solange der Mensch nicht bereit ist, seine Nutztiere effektiv zu schützen, was möglich ist, solange muss er teilen lernen. Das geht uns allen so, wenn wir unser Eigentum vor die Tür stellen.

Auch das „Mittagessen“ des Wolfes muss nicht immer in die Zeitung (z. B. ein gerissenes Reh). Ich habe noch nie ein Foto mit den Kadavern von Rindern und Schweinen im Schlachthaus gesehen, über dem stand: „Der Mensch war der Täter“.  

09.04.2017 Ellen Renne, Tangermünde

 

 

http://www.wildtierschutz-deutschland.de/2015/03/wegweisend-fur-europa-keine-fuchsjagd.html