Werden Wildkrankheiten durch die Jagd eingedämmt?

Die starke Bejagung von Füchsen und deren häufigen Erkrankungen belegen, dass Wildkrankheiten nicht eingedämmt werden, sondern sich die Füchse stärker vermehren und auf Grund ihres folgenden Abwanderverhaltens die Krankheiten verstärkt verbreiten.
Jäger belassen den Aufbruch (Schlachtabfälle des erlegten Wildes) im Wald. Selten wird vernünftig vergraben oder es wird zum Anlocken von Beutegreifern genutzt. Das kann besonders zur Übertragung der Schweinepest, aber auch anderer
Wildkrankheiten führen. Das Belassen des Aufbruchs im Wald, kann auch dazu führen, dass unter anderem Wölfe an Menschen gewöhnt werden und beginnen ihnen zu folgen oder Greifvögel wie Adler die verbliebene Bleimunition aufnehmen und daran verenden.

Böse Folgen:

Soest - Die Jäger müssen Babys töten! Gezielt und noch viel, viel mehr als bisher: 75 Prozent aller Frischlinge, das sind die ganz jungen Wildschweine, sollen bei jeder sich bietenden Gelegenheit abgeschossen werden. Nur so lasse sich eine Seuche eindämmen, die sich aktuell in Deutschland ausbreitet: die afrikanische Schweinepest.

Verkündet wurde dies jetzt durch den Vorsitzenden Jürgen Schulte-Derne bei der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft in der Oestinghauser Schützenhalle. Von Polen aus verbreite sich die Schweinepest rasant. 

Wie kommt die Krankheit nach Deutschland? Weil Jäger und Jagdgesellschaften nach Osteuropa reisen, und den Erreger an Schuhen oder Kleidung nach Deutschland einschleppen. Und weil Wildschweine sich nicht um Grenzen kümmern und die Grippe verbreiten. 

Über die waidgerechte Jagd auf Wildschweine will Schulte-Derne in diesem Zusammenhang noch mit einigen Jägern reden: Von „kriegsähnlichen Zuständen“ bei der Jagd erzählte er mit Blick auf Besuche in den Hegeringen: „Hat mir nicht gefallen! So bekommen wir die Seuche nicht in den Griff“, unterstrich er.

An anderer Stelle zeigte sich Schulte-Derne entspannt: Kehrt der Wolf zurück in deutsche Lande? „Soll er kommen! Wir Jäger werden nicht fordern, dass er auf die Abschussliste kommt.“ Die Kritik der Jäger an der rot-grünen Landesregierung bleibt: Wie berichtet, waren die Jäger in Scharen vor den Düsseldorfer Landtag gezogen, um gegen das „ökologische Jagdgesetz“ von Minister Remmel zu protestieren. „Wir haben viel Zuspruch erhalten und die Politik zu neuen Beratungen gezwungen“, sagte Schulte-Derne. 

Ändern werde sich mit Rot-Grün aus Sicht der Jäger allerdings nichts. „Wir brauchen eine neue Farbenlehre in Düsseldorf“, sagte Hans-Jürgen Thies, Vizepräsident des Landesjagdverbands. Dass er für Soest in den Bundestag will, unterstrich er doppelt und betrieb Werbung für sich: „Sie haben erstmals die Gelegenheit, einen Vizepräsidenten nach Berlin ins Parlament zu schicken!“ 

Baustellen gebe es auch dort genug, schon mit Blick auf Waffengesetze. Jürgen Schulte-Derne hatte eine Grafik mitgebracht, eine Statistik des Nachrichtenmagazins „Focus“. Der hatte gerade berichtet, es gebe aktuell bundesweit 5,3 Millionen Schusswaffen in legalem Besitz, davon 2,37 Millionen in Jägerhand – aber geschätzt 20 Millionen in illegalem Besitz? Sie sind gewählt: Cornelia Bottenbruch aus Lippstadt ist jetzt stellvertretende Kassiererin, Stefan Prott aus Werl zweiter Schriftführer. 


https://www.soester-anzeiger.de/lokales/kreis-soest/drei-viertel-frischlinge-muessen-sterben-heisst-kreisjaegerschaft-8124490.html